Eines der bekanntesten Sprichwörter befindet: „Probieren geht über Studieren!“ Gerade bei der Wahl eines Studiums ist dieses Motto jedoch mit Vorsicht zu genießen – eine Studienwahl will gut überlegt sein. Hilfreich ist es in diesem Zusammenhang bereits vorab Informationen zu späteren Berufsbildern einzuholen. Habt ihr Tanten, Cousins oder gar Elternteile die JuristInnen sind? Oder befinden sich JuristInnen im Bekanntenkreis eurer Familie? Studieren FreundInnen bereits Jus? Wenn ja, nutzt diese wertvollen Informationsquellen und findet so heraus, ob ein Jusstudium für euch das Richtige ist. Generell empfiehlt es sich natürlich auch, die Inside Law Summer School zu besuchen (siehe dazu Tipp 10).
Organisation ist die halbe Miete. Inskribieren, Wohnung suchen, das Vorlesungsverzeichnis studieren – der Studienbeginn bringt viele Herausforderungen mit sich. Wer sich rechtzeitig organisiert, behält einen kühlen Kopf und erspart sich den einen oder anderen Schock. Nichts prägt die Erinnerung an das StudentInnenleben mehr, als eine nicht-beglichene Studiengebühr (inklusive darauffolgender Abmeldung vom Studium), eine verpasste Prüfungsanmeldung oder die Realisation, dass ihr nach stundenlangem Schlange stehen das Maturazeugnis für die Inskription vergessen habt.
Anwesenheitspflicht in der ersten Stunde? Terminkollision der Anfängerübung mit dem Yoga-Kurs? Für euch kein Problem. Immerhin habt ihr rechtzeitig (in der ersten Septemberwoche) das Vorlesungsverzeichnis studiert, Lehrveranstaltungstermine jongliert, euch angemeldet und euren persönlichen Stundenplan konzipiert. So spart ihr Zeit, Nerven und vielleicht auch dieses 11. Semester, um das euer Studium sonst länger gedauert hätte.
Ihr habt die Matura in der Tasche, seid nun endlich StudentInnen und zu Recht auch stolz darauf. Dennoch empfiehlt es sich – insbesondere zu Studienbeginn – die Ratschläge älterer JusstudentInnen ernst zu nehmen. Immerhin haben sie die eine oder andere Prüfung schon bestanden, Klausuren erfolgreich absolviert und sich einen kleinen Teil des Weges zum Studienabschluss bereits gebahnt. Ihr kennt keine „älteren Semester“? Keine Scheu: fortgeschrittenere JusstudentInnen können eure Situation nur zu gut nachvollziehen und helfen gerne. Nie war es einfacher, das unverständliche Buch nicht zu kaufen und dem geflüsterten Monolog von Prof. X zu entrinnen.
Klar, das Semester beginnt gerade erst und erste Lehrveranstaltungseinheiten beschränken sich oft auf die Besprechung des Semesterplans, der maßgeblichen Literatur und geben euch die Möglichkeit durch Fragen an den Vortragenden Unklarheiten zum Ablauf auszuräumen bzw. gemütlich vor euch hin zu dösen. Dennoch kann es sein, dass ihr bereits in der ersten Stunde mit Kapitel 1-3 des Lehrbuches, das ihr bislang noch nicht gekauft habt, konfrontiert werdet. Informiert euch daher vor der ersten Lehrveranstaltungseinheit im Internet oder am Institut, ob der Vortragende erwartet, dass ihr vorbereitet zur ersten Einheit erscheint und lest gegebenenfalls die aufgetragenen Lehrbuchstellen. Falls sich die erste Stunde dann trotzdem auf Organisatorisches beschränkt, habt ihr wenigstens bis zur nächsten Woche frei.
Eine Prüfung, sie alle zu knechten. Wir begnügen uns an dieser Stelle damit, euch etwas Offensichtliches mit auf den Weg zu geben. Lerngruppen und „Study Buddies“ erhöhen nachweislich eure Erfolgschancen bei Prüfungen und generell im Studium. Ganz nebenbei sind sie auch eine gute Möglichkeit neue Freundschaften und Kontakte zu knüpfen. Geht auf eure StudienkollegInnen zu, unterstützt euch gegenseitig und nutzt die Macht der Schwarmintelligenz.
Stellt Fragen, Fragen und noch mehr Fragen. Vor allem zu Beginn des Studiums bekommen die meisten StudentInnen bei der Vorstellung, vor versammeltem Hörsaal die Hand zu heben und eine – vermeintlich – „dumme“ Frage zu stellen, Gänsehaut. Wir können es daher nicht oft genug sagen: es gibt keine dummen Fragen! Der akademische Diskurs in euren Lehrveranstaltungen lebt davon, dass ihr Fragen stellt. Und euer/e ProfessorIn wird euch bestätigen, dass es für sie/ihn nichts Schöneres gibt, als StudentInnen, die sich für den Lehrveranstaltungsstoff interessieren und die Lehrveranstaltung aktiv mitgestalten.
Glaubt es uns: der Umstieg von „SchülerIn“ auf „StudentIn“ ist kniffliger als viele denken. Insbesondere im ersten Semester ist es für die meisten daher erforderlich, sich in Anbetracht der größeren Stoffmengen und geänderten Prüfungsmodalitäten zu akklimatisieren. Beginnt also rechtzeitig – das heißt früher als es „gefühlt“ notwendig ist – euch auf Prüfungen und Klausuren vorzubereiten. So erspart ihr euch Frust und könnt eure StudentInnenlaufbahn schon mit dem einen oder anderen Erfolgserlebnis beginnen.
Natürlich lieben wir was wir tun. Ohne die gewisse Prise Leidenschaft für die Materie ist noch niemand eine (wirklich) gute JuristIn geworden. Dennoch dürft ihr zwischen höchstgerichtlichen Entscheidungen, Gesetzesentwürfen und obskuren Mindermeinungen niemals auf euer körperliches und geistiges Wohlbefinden vergessen. Höchstleistungen (insbesondere während der Prüfungszeit) verlangen euren inneren Akkus große Mengen an Energie ab, die es in Ruhezeiten zu tanken gilt. Sportliche Aktivitäten (vor allem Teamsportarten), eine gesunde Ernährung, Hobbies und Zeit mit Freunden sorgen dafür, dass eure Study-Life-Balance im Lot und eure Konzentrationslevels konstant auf Niveau „Zen-Meister“ bleiben.
Last but not least: Besucht die Inside Law Summer School. Im Rahmen der Inside Law bekommt ihr Einblicke in die wichtigsten Rechtsgebiete des Studiums, erwerbt erstes juristisches „Know-How“ und habt die Möglichkeit, euch mit erfahrenen und etablierten ExpertInnen über Eindrücke aus ihrem juristischen Berufsalltag zu unterhalten. Die Summer School schafft einen nicht zu unterschätzenden Startvorteil. Also: auf die Plätze, fertig …